Was ist eine offene Beziehung? Will Smith lebt es vor!

Will Smith lebt offene Beziehung vor
Will Smith und Ehefrau Jeda Pinkett Smith leben vor, wie eine offene Beziehung funktionieren kann. Foto: Photographee.eu - Shutterstock.com, Kathy Hutchins - Shutterstock.com

Hollywoodstar Will Smith und Ehefrau Jada Pinkett Smith führen eine offene Ehe und machen daraus kein Geheimnis. Was es mit dieser Beziehungsform auf sich hat und wie die offene Beziehung gelingen kann, zeigen wir im Folgenden.

Definition: Was ist eine offene Beziehung?

In offenen Beziehungen gestehen sich die beiden Partner einander die Freiheit zu, sich mit anderen sexuellen Kontakten außerhalb der Partnerschaft im Bett zu vergnügen. Es gibt sozusagen kein „Fremdgehen“, da alle Beteiligten wissen und akzeptieren, dass ihr Partner auch mit dritten Personen Sex hat.

Offene Ehe – Will Smith und seine Frau zeigen, wie`s geht

Ist das Pärchen, das sich für eine offene Beziehungsform entschieden hat, verheiratet, so spricht man von einer offenen Ehe. In einer solchen Ehe lebt auch Will Smith mit seiner Frau. Er ist seit 24 Jahren mit Jada Pinkett Smith verheiratet. Das Eheleben der beiden begann zunächst monogam, entwickelte sich dann aber weiter.

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„Jada hat nie an eine konventionelle Ehe geglaubt. Meine Frau hat Verwandte in ihrer Familie, die ebenfalls in unkonventionellen Beziehungen lebten, sie ist also ganz anders aufgewachsen als ich“, sagt Smith im Interview mit dem „GQ“-Männermagazin.

Will Smith und seine Frau leben in einer offenen Beziehung
Für Will Smith und Jada Pinkett Smith funktioniert das Konzept der Monogamie nicht, daher „öffneten” sie ihre Beziehung. Foto: DFree – Shutterstock.com

Des Weiteren erklärt er, dass es unzählige Diskussionen zwischen ihm und Jada darüber gab, wie eine perfekte Ehe aussehen soll. Die beiden hatten sich für den größten Teil ihrer Beziehung für Monogamie entschieden, doch irgendwann funktionierte dieses Konzept nicht mehr. 

Dann kam es zur „Öffnung“ der Beziehung, wie der „Prinz von Bel-Air“-Star erläutert: „Wir haben uns gegenseitig Vertrauen und Freiheit geschenkt, in der Überzeugung, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss. Die Ehe kann für uns kein Gefängnis sein.“

Was macht eine offene Partnerschaft aus?

Die Worte von Will Smith machen es deutlich: Gegenseitiges Vertrauen und Freiheiten lassen sind wichtige Grundlagen einer offenen Beziehung.

Laut Paartherapeutin Alexandra Hartmann ist außerdem entscheidend, dass der Wunsch nach einer offenen Beziehung nicht einseitig ist: „Die Gefahr ist immer, dass der Wunsch von einem ausgeht und der andere bloß deshalb mitzieht, weil er Angst hat, seinen Partner sonst komplett zu verlieren“.

Im Hause Smith scheint dieses Kriterium klar erfüllt, schließlich kamen Will und Jada nach längeren Diskussionen gemeinsam zu dem Entschluss, eine offene Ehe zu führen.

Offene Beziehung oder Polyamorie?

Im Zusammenhang mit der offenen Beziehung liest man auch immer wieder den Begriff „Polyamorie“. Dieses Beziehungsmodell geht noch einen Schritt weiter: Die Polyamorie stellt das Konzept der Treue gänzlich in Frage. Hier erlauben sich die Partner nicht nur Sex mit Dritten, sondern auch Liebesbeziehungen zu anderen Menschen.

Paar schaut nach Vorteilen für offene Beziehung
Beim Beziehungsmodell Polyamorie können beide Partner nicht nur Sex mit Dritten haben, sondern auch Liebesbeziehungen zu anderen Menschen pflegen. Foto: Zamrznuti tonovi – Shutterstock.com

Auch in diese Richtung hatte Will Smith scheinbar schon Gedanken – zumindest in seiner Jugendzeit, wie der Hollywood-Star im „GQ“-Gespräch verrät: „Als Teenager hatte ich diesen Traum, mit 20 Frauen zu reisen, die ich liebe und um die ich mich kümmern würde und all das schien eine wirklich großartige Idee zu sein“.

Die wichtigsten Regeln für eine offene Beziehung

Die Entscheidung für eine offene Beziehungsform ist das eine – sie zu leben ist das andere und die weitaus größere Herausforderung. Dafür braucht es nämlich klare Absprachen, die die Partner miteinander treffen müssen. Über die folgenden Regeln sollte man sich austauschen, damit eine offene Beziehung funktionieren kann.

  • Abklären, mit wem sexuelle Kontakte okay sind (bspw. nicht mit der besten Freundin)
  • Verhütung besprechen (die Nutzung eines Kondoms sollte Standard sein, zusätzlich kann die Frau die Pille nehmen)
  • Vereinbaren, wo die Sextreffen mit Dritten stattfinden (bspw. nicht im eigenen Schlafzimmer)
  • Vorab klären, was man über die Sexkontakte des Partners erfahren möchte und was nicht
  • Gemeinsame Zeiten festlegen (an diesen festen Tagen trifft sich keiner mit anderen Sexpartnern)
  • Regelmäßigen Gefühlsaustausch etablieren (Fortlaufender Austausch darüber, wie man sich aktuell mit der offenen Beziehung fühlt)

Die Regeln für eine offene Ehe oder Beziehung sind frei verhandelbar und jedes Paar legt sie individuell fest.

Vorteile einer offenen Beziehung

Sexuelle Freiheit, mehr Abwechslung und der Ausbruch aus einengend wirkenden, monogamen Beziehungs-Konstrukten: Die offene Partnerschaft hat mehrere Vorteile.

So kann der Ansatz neuen Schwung in eine Beziehung bringen, wenn diese seither monogam geführt wurde. Nicht selten wird nämlich auch die Partnerschaft bereichert von den frischen Ideen und Erfahrungen, die man mit den anderen Sexpartnern macht.

Fetisch mit Drittem in offener Beziehung ausleben
Wer einen Fetisch hat, den der Partner nicht teilt, kann diesen in einer offenen Beziehung mit Dritten ausleben. Foto: NDAB Creativity – Shutterstock.com

Zugleich können auch sexuelle Bedürfnisse gestillt werden, die in der Beziehung zu kurz kommen. Wer bspw. einen Fetisch hat, den der Partner einfach nicht teilt, kann diesen in einer offenen Beziehung mit Dritten ausleben, ohne dadurch seinen Partner zu verlieren.

Nachteile und Herausforderungen

Wie fast alles, hat auch eine offene Beziehung neben Pros einige Contras. Auch Will Smith betont mit Blick auf seine offene Ehe, dass dieser „Weg nicht für jeden geeignet ist“.

Gefährlich ist sie zum Beispiel dann, wenn sie als Lösung für eine problematische Partnerschaft angesehen wird. Wenn es bereits kriselt, kann eine Öffnung der Beziehung zu Eifersucht und anderen, neuen Problemen führen, die das Ganze eher noch verschlimmern. Eine offene Beziehung sollte man nur dann ansprechen, wenn die bisherige, monogame Partnerschaft stabil ist.

Wichtig ist auch, dass sich beide Partner auf den Ansatz einlassen. Wird eine offene Beziehung einseitig geführt, kann das für den Partner sehr verletzend und ein Trennungsgrund sein.

Test: Bin ich bereit für eine offene Beziehung?

Der Freund bzw. die Freundin will eine offene Beziehung? Dann muss man für sich klären, ob man der Typ für dieses besondere Beziehungsmodell ist. Die folgenden Voraussetzungen sollte man in jedem Fall erfüllen, bevor man sich darauf einlässt.

Großes Vertrauen zum Partner

Man muss dem Partner zu 100 % vertrauen können, dass er sich an die vereinbarten Regeln hält. Dieses Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit. Wenn die Beziehung auf stabilen Beinen steht, verkraftet sie eine Öffnung in der Regel gut.  

Der Partner bleibt die Nummer 1

Offene Ehe macht glücklich
Der Partner steht in einer offenen Beziehung immer an erster Stelle und für ihn werden idealerweise exklusive Pärchen-Termine eingeplant. Foto: G-Stock Studio – Shutterstock.com

Klar sollte sein: Der Partner steht immer an erster Stelle. Man kann sich nicht von einem Sexabenteuer ins nächste stürzen und ihn komplett vernachlässigen. Gerade deshalb ist es auch wichtig, von vornherein feste Pärchen-Termine einzuplanen.

Sex und Liebe trennen

Wenn eine Beziehung geöffnet wird, greifen viele zu Sexdating-Portalen oder Apps wie Tinder und Co., um sich mit Gleichgesinnten für erotische Abenteuer zu treffen. Das ist gut, denn in der Regel verkehren auf solchen Plattformen Menschen, die nur an Sex interessiert sind. Sexkontakte sind, wie der Name schon sagt, Kontakte für Sex. Für Gefühle und die große Liebe bleibt der Partner.

Eifersucht als No-Go in der offenen Beziehung

Nachdem man sich dafür entschieden hat, dass beide Partner abseits der Beziehung auch mit anderen Personen intim werden dürfen, ist Eifersucht absolut fehl am Platz. Es besteht natürlich die Gefahr, dass man sich mit den Sexkontakten des Partners vergleicht und bspw. weniger attraktiv fühlt. Damit muss man umgehen lernen und am eigenen Selbstbewusstsein feilen, Verlustängste und Misstrauen rühren nämlich häufig daher.

Lust auf andere Sexkontakte

Freie Beziehung zwischen Mann und Frau
Eine offene Beziehung sollte man nicht nur dem Partner zuliebe eingehen, sondern weil man selbst Lust auf andere Sexkontakte hat. Foto: Nomad_Soul – Shutterstock.com

Wichtig ist auch, dass man selbst Lust darauf hat, mit anderen Menschen sexuell aktiv zu werden. Man sollte die offene Beziehung nicht nur dem Partner zuliebe eingehen, weil dieser sie sich gewünscht hat. Wer sexuell aufgeschlossen und probierfreudig ist, kann in einer offenen Beziehung regelrecht aufblühen – und davon profitiert wiederum der Partner.

Offene Partnerschaft offiziell oder geheim führen

Wer darf davon erfahren, dass man eine offene Beziehung führt? Es sollte abgeklärt werden, wie man als Paar nach „außen“ hin mit diesem Beziehungsmodell auftritt. Soll das Ganze geheim bleiben, sollte man sich der Gefahr, erwischt zu werden, bewusst sein. Bspw. könnte man dabei gesehen werden, wie man seinen Sexkontakt nach Hause bringt oder mit ihm ins Hotel eincheckt. Führt man eine offene Ehe und hat Kinder, stellt sich die Frage, ob die Kinder davon erfahren sollen, dass Mama und Papa auch mit anderen Menschen intim werden.

Offene Beziehung vorschlagen – darauf sollte man achten

Wer eine glückliche Partnerschaft führt, sich aber eine offene Beziehung wünscht, sollte feinfühlig beim Mitteilen seines Wunsches vorgehen. Wichtig ist vor allem, den Partner nicht mit seinem Wunsch zu überrumpeln. Sonst kann es schnell passieren, dass dieser mit Schock und Abwehrhaltung reagiert. Es sollte ein guter, ruhiger Zeitpunkt gewählt werden, der Raum für eine ausführliche Aussprache lässt.

Freundin will offene Beziehung
Den Wunsch nach einer offenen Beziehung sollte man feinfühlig mitteilen und gut erklären, damit der Partner nicht verunsichert wird. Foto: bbernard – Shutterstock.com

Der Wunsch sollte gut erklärt und begründet werden. Beim Partner könnten typische Fragen der Verunsicherung aufkommen wie „Bin ich dir denn etwa nicht gut genug, oder warum willst du auch noch mit anderen in die Kiste steigen?“. Um das zu umgehen, kann man von Anfang an klarstellen, dass man den Partner liebt und den Sex mit ihm gut findet, sich aber eine offene Beziehung als Bereicherung für die Partnerschaft vorstellt.

Statistik: Wie verbreitet ist die offene Beziehung?

Die offene Partnerschaft ist ein Trendthema in den Medien. Doch führen neben Will Smith wirklich so viele Menschen eine offene Beziehung?

Die Zahlen sagen etwas anderes. So gaben im Rahmen einer ElitePartner-Umfrage lediglich 6 % von 5.600 Befragten an, schon einmal Erfahrungen mit einer offenen Beziehung gemacht zu haben.

Doch nur weil bisher wenige Menschen eine Beziehung führten, in der sie in Absprache mit dem Partner Sex mit anderen haben dürfen, heißt das nicht, dass dieses Beziehungsmodell nicht erstrebenswert sei. Hohe Fremdgeh-Raten sind nämlich ein Indiz dafür, dass so mancher Partnerschaft eine „Öffnung“ womöglich guttun würde.

Text: Roman

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